Haltbarkeit von Datenträgern

Nichts hält für die Ewigkeit. Schon seit Anfang der Menschheitsgeschichte haben wir versucht Informationen für die Nachwelt zu hinterlassen. Was davon übergeblieben ist hat nur durch extrem viel Glück überlebt und muss trotz allem noch über Jahre restauriert werden. Glücklicherweise ist die Zeit der Steintafeln und Papyrusrollen zu Ende gegangen. Doch das Problem bleibt.

Wenn wir heutzutage Daten für längere Zeit sichern wollen gibt es eine Vielfalt an Möglichkeiten. Jedoch nicht alle sind gleichermaßen angemessen, obwohl alle ihre eigene Nische haben. Wie lange verschiedene Medien ihre Daten im Schnitt behalten schauen wir uns im Folgenden an.

Optische Datenträger

Die Familie der optischen Datenträger, unter ihnen CDs, DVDs und Blu-ray, ist vor allem für Privatpersonen eine beliebte Option zur Datensicherung. Schnell zusammengestellt und gebrannt, liegt das Medium über Jahre platzsparend irgendwo in der Schublade.

Was Wenige jedoch wissen: je nach Material und Verarbeitung haben CDs und DVDs teils nur eine Haltbarkeit von 10 Jahren – wenn die Umwelteinflüsse gut sind.
Durch Ungenauigkeiten bei der Fertigung oder einfach nur Alterung kann der Kleber zwischen den Schichten der Disks Risse und Lücken bekommen. Dann gelangt die Atmosphäre an die inneren Schichten. Die organischen Farbstoffe verbleichen und die metallische Reflektionsschicht rostet und wird blind. Der Datenträger wird unlesbar.

Die neueren Blu-ray Disks heben sich stark davon ab, ihnen wird eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren vorhergesagt. Ob es sich am Ende bestätigen wird bleibt abzuwarten.

Festplatten

Zur zwischenzeitlichen Ablage von Daten eignen sich Festplatten hervorragend. Für Archivierungszwecke sind sie allerdings nicht entworfen und auch nicht zu empfehlen.

Groß angelegte Studien, u.a. von Google und BackBlaze, zeigen, dass Festplatten mit Herstellungsfehlern meist in den ersten 3 Monaten sterben. Nach durchschnittlich 3 bis 4 Jahren nimmt die Zahl der jährlichen Ausfälle auf einmal rapide zu. Nach dem 4. Jahr leben nur noch gut 80% der ursprünglichen Festplatten.

Es lässt sich also keine generelle Aussage darüber treffen, wie lange Festplatten tatsächlich halten. Deshalb ist es wichtig, ständig Sicherungen von allen wichtigen Daten haben, damit man den Verlust einer Festplatte hier und da rechtzeitig kompensieren kann. Wir bieten unseren Kunden deshalb beispielsweise eine ununterbrochene Überwachung ihrer Geräte an, um rechtzeitig auf schwächelnde Datenträger reagieren zu können.

Flash-Speicher

Die wohl gängigsten Vertreter des Flash-Speichers sind heutzutage USB Sticks und Solid State Disks. Aussagen über deren Haltbarkeit sind sehr viel einfacher zu treffen, da es keine beweglichen Teile oder organischen Stoffe gibt. Entsprechend der festgelegten Standards sollte eine neue SSD ihre Daten bis zu 10 Jahren halten können.

Das Problem ist aber, dass es SSDs noch nicht so lange auf dem Markt gibt, und die Aussagen größtenteils nur theoretisch sind. Es wird daher empfohlen, sie nicht anders als Festplatten zu behandeln was Datensicherheit angeht. Im Betrieb werden zu alte und schwache Speicherzellen nämlich durchgehend markiert und ersetzt, was nicht geschieht wenn das Laufwerk ausgeschaltet ist.

Magnetbänder

Bänder sind gerade im professionellen Umfeld noch sehr oft anzutreffen. Mit einer Kapazität von hunderten GB und vergleichsweise geringen Stückkosten lassen sie sich bei richtigen Umweltbedingungen bis zu 30 Jahre ohne Problem lagern. Darin liegt aber auch gleichzeitig das Problem, denn Temperaturschwankungen und hohe Luftfeuchtigkeit können sehr schnell dazu führen, dass sich Schimmel ansetzt oder Teile des Bandes einfach „vergammeln“ und sich auflösen. Es hängt also alleine davon ab wie mit ihnen umgegangen wird.

Haltbarkeit von Medien - Ein Überblick

Fazit

Fazit ist, dass es für die Wahl des Mediums leider keine eindeutige Antwort gibt. Grundsätzlich ist bei allen darauf zu achten, dass sie regelmäßig ausgetauscht werden und dass man sich nicht auf nur eine einzige Kopie verlässt. Vor allem so genannte offsite-backups sind besonders wichtig, damit bei einem Brand z.B. nicht alle Sicherheitskopien mit verloren gehen.

Für langfristige Archivierung allerdings eignen sich gerade mal zwei Medien, die Blu-ray und die Magnetbänder. Das Problem bei diesen dürfte dann aber sein, nach 30 Jahren noch funktionsfähige Maschinen und Laufwerke zu finden mit denen man sie lesen kann. Dort ist also auch gelegentlich die Überlegung zu tun, ob nicht auf eine neuere Technologie gewechselt wird.

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